Bad Königsdorff / Jastrzebie Zdrój-Jastrzemb
Die südpolnische Stadt Jastrzebie Zdrój (deutsch Bad Königsdorff-Jastrzemb) hat knapp 98.000 Einwohner und liegt in Oberschlesien und in unmittelbarer Nähe zur tschechischen Grenze. Durch die Stadt fließen die Bäche Jastrzebianka und Szotkówka, die das malerische Ambiente inmitten der Hügellandschaft komplettieren.
Jastrzemb wurde erstmals 1467 urkundlich erwähnt und spielte lange Zeit keine bedeutende Rolle. Dies änderte sich schlagartig als Ende des 19. Jahrhunderts heilkräftige Sole, versetzt mit Jod-, Kohlensäure- und Bromgehalt, bei Bohrungen entdeckt wurde. Im ersten Schritt wurde ein Rheumabad errichtet, das in den folgenden Jahren um Kur- und Badehäuser erweitert wurde. Jastrzemb hatte sich zum Kurort entwickelt. Erst 1862 erfolgte die Umbenennung in Bad Königsdorff-Jastrzemb.
Die Fokussierung auf die heilsame Sole blieb bestehen und es entstand eine Kinderheilstätte, außerdem wurden viele neue Kurverfahren eingeführt. Nach einer Volksabstimmung im Jahre 1922 wurde es polnisch, allerdings nur bis es 1939 an das Deutsche Reich fiel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es erneut Polen zugesprochen. Die Expansion des Kurortes schritt voran und 1955 wurde aus dem Ort eine Stadt. Steinkohlebergwerke wurden in Betrieb genommen und veränderten die Stadt: vom Kurort zum Wohnplatz für Bergarbeiter.
Zwar stieg die Einwohneranzahl enorm an und der Kurbetrieb wurde bis in die 1960er Jahre weitergeführt, aber immer weniger Kurgäste führten schließlich dazu, dass die Kuranlagen verkamen. Durch die intensivierten Bergbauarbeiten versiegte schließlich das Heilwasser und das endgültige Aus der Kurstadt war unaufhaltbar. Heute dominiert nach wie vor der Bergbau und fünf Gruben sind weiterhin aktiv. Der einst malerische Ort hat zusehends an Attraktivität eingebüßt und musste der Industrie weichen.
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