Gniezno / Gnesen
Gniezno ist eine polnische Stadt, die ca. fünfzig Kilometer von Posen entfernt liegt. Die Stadt ist der Woiwodschaft Großpolen angehörig und hat eine Fläche von 40,9 Quadratkilometern. In Gniezno leben heute fast siebzigtausend Menschen.
Die Stadt gehört zu den ältesten des Landes. Es soll hier die ersten Ansiedlungen schon in der Steinzeit gegeben haben. Die ersten wirklich schriftlichen Beweise, in Form von alten Urkunden, für die Entstehung der Stadtgeschichte lassen sich erst auf das Ende des zehnten Jahrhunderts datieren d. h. nach der Christianisierung Polens.
Gnesen war bereits im achten Jahrhundert eine Burg. Ein Jahrhundert später wurde die Stadt das politische Zentrum des anfänglichen Staates der Piasten. Im Jahre 1000 war Gniezno der Schauplatz der Gnesener Übereinkunft. Hier hatte Boleslav I. Chrobry den Kaiser Otto III. empfangen. Daraufhin wurde die Stadt zum Erzbistum erhoben. Sie gehört heute zu den ältesten des Landes. Lange war Gniezno der Krönungsort der polnischen Könige, genau bis ins Jahr 1320. Die polnische Stadt war lange das kulturelle Zentrum des Landes. Für Polen gehört Gniezno zu den Grundsteinen seiner Entwicklung.
Nach dem Stattfinden des Wiener Kongresses war die Stadt Gnesen der preußischen Provinz Posen, Kreis Gnesen angehörig. Erst durch den Versailler Vertrag kam Gnesen zur Republik Polen zurück und war seit dem Jahre 1925 ein eigenständiger Stadtkreis. Nach dem deutschen Überfall auf Polen am elften September 1939 wurde die Stadt einen Monat später wieder in das Deutsche Reich eingegliedert. Ganze sechs Jahre war Gniezno Deutschland angehörig, bis es von der Roten Armee besetzt worden ist. Seit dem ist Gniezno wieder eine polnische Stadt.
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